Als größte internationale Konferenz aller Zeiten hat die COP21 in Paris die Arbeit aufgenommen.(Bild: Jacky Naegelen)
„Wir müssen uns beeilen“
Die UN-Klimakonferenz tritt auf der Stelle
Nach den ersten Tagen der COP21 in Paris ermahnte der französische Außenminister Laurent Fabius seine Amtskollegen aus 195 Ländern. Die Verhandlungen müssten einen Zahn zulegen, bis zum Wochenende müsste ihm ein erster Entwurf eines möglichen Vertrages vorliegen. Bisher habe es in keinem der strittigen Punkte des 55 Seiten umfassenden Verhandlungspapiers wirklich Fortschritte gegeben, bedauerte der Sprecher der US-Delegation Daniel Reifsnyder. Dass es tatsächlich fünf vor zwölf ist, betont auch Prof. Andreas Fink vom Institut für Klimaforschung und Meteorologie im Interview mit Radio KIT. Der Experte für tropische Wirbelstürme weist daraufhin, dass es im ablaufenden Jahr in Deutschland 27 Wirbelstürme gegeben habe. Darunter einen in Rostock mit einer Windgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern. Europa sei dabei, sich durch den Klimawandel zu einer Tornadoregion zu entwickeln. Ein Interview von Radio-KIT-Redakteur Joshua Bayless
Interview von Joshua Bayless
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Zwei-Grad-Ziel bereits verfehlt?
KIT Klimaexperte fordert rechtsverbindlichen Vertrag nach dem Vorbild des Kyoto-Protokolls
Der Leiter des Süddeutschen Klimabüros Dr. Janis Schipper ist überzeugt, dass das Ziel, die Erwärmung des Weltklimas auf zwei Grad zu begrenzen, mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits heute nicht mehr realistisch ist. Eine Reihe von Forschungsergebnissen zeige, dass man damit rechnen müsse, diese Grenze zu überschreiten mit allen Konsequenzen, die das für Extremwetterereignisse haben werde. Im Gespräch mit Radio KIT erklärt Dr. Schipper, dass allein ein rechtsverbindlicher Vertrag nach dem Modell des Kyoto-Protokolls als Erfolg der COP21 gewertet werden könne. Dann komme es darauf an, wie viele Länder ein solches Dokument schließlich ratifizieren würden.
Interview von Jennifer Warzecha
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Ohne finanzielle Mittel keine Nachhaltigkeit
Professor Armin Grunwald zur COP21
Technologische Innovationen sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Umgang mit dem Klimawandel, das ist die Überzeugung von Professor Armin Grunwald, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung (ITAS). Zwar seien die Technologien für mehr Effizienz bereits vorhanden, jedoch scheitere die Umsetzung oft an sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Ein Beispiel hierfür sei der Wohnungsbau. Für die Klimapolitik bedeute das, ohne einen ganzheitlichen Ansatz, der auch Finanzierungsmöglichkeiten und Technologietransfer einschließe, sei kein Erfolg möglich. Gemeinsam mit dem Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Kopfmüller hat Prof. Grunwald den Band „Nachhaltigkeit“ im Campus-Verlag veröffentlicht.
Interview von Joshua Bayless
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Welche Rolle spielt der Jetstream?
Radio KIT Wissen auf den Punkt gebracht
Er gilt als eine Art Schnellstraße für Flugzeuge. Der Jetstream beeinflusst aber auch ganz entscheidend das Wetter rund um den Globus. In der Reihe „Wissen auf den Punkt gebracht“ erklärt der Klimaforscher Professor Peter Knippertz die Starkwindbänder unserer Erde.
Beitrag von Kathrin Kreusel
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