Die Suche nach der Dunklen Materie im All (Bild: Sandbox Studio)
Der unsichtbare Kosmos
KIT-Forscherteam sucht nach Spuren Dunkler Materie in der kosmischen Strahlung
Seit mehr als 80 Jahren wissen die Physiker, dass es sie gibt. In den dreißiger Jahren beobachtete der Schweizer Astronom Fritz Zwicky, dass die Bewegungen der Galaxien im sogenannten Coma-Haufen sich nicht durch die Anziehungskraft der sichtbaren Materie erklären lassen. Eine Beobachtung, die in der Folge immer wieder bestätigt wurde. Nur etwa vier Prozent macht im Universum der Masseanteil der uns vertrauten sichtbaren Materie nach dem heute gültigen Standardmodell der Kosmologie aus. 73 Prozent sind Dunkle Energie und 23 Prozent Dunkle Materie. Bislang beruht dieses kosmologische Modell allerdings nur auf komplizierten Berechnungen - ein experimenteller Beweis fehlt bis heute. Nach der Entdeckung des Higgs-Teilchens ist die Suche nach der Dunklen Materie jetzt das nächste wissenschaftliche Großprojekt der Physik. Auf mehreren, ganz unterschiedlichen Wegen wird nach ihr gefahndet. Ein Team junger Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie sucht mit einem selbst entwickelten Detektor auf der ISS-Raumstation nach Spuren der Dunklen Materie in der kosmischen Strahlung. Der Wissenschaftsjournalist Stefan Fuchs hat für Radio KIT mit der Gruppenleiterin Dr. Iris Gebauer gesprochen.
Interview von Stefan Fuchs
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Es war einmal der Briefträger
Soziologen des KIT suchen nach Konzepten für die Post von morgen
Vier von zehn Privatpersonen verschicken heutzutage keine Briefe mehr. Müssen wir also bald ins Museum gehen, um dort Briefumschläge oder -marken zu bestaunen? Der Rückgang des Briefaufkommens beschäftigt sogar den Bundestag. Die Abgeordneten des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Technologie sehen vor diesem Hintergrund ein Problem mit der gesetzlich garantierten Universaldienstregelung. Diese legt zum Beispiel die Laufzeit von Briefen oder die Anzahl von Postfilialen hierzulande fest. Die Frage ist, was passiert mit dem Universaldienst, wenn es irgendwann zum totalen Einbruch des Briefaufkommens kommen sollte? Kann die Post die vorgeschriebenen Qualitätskriterien noch ökonomisch erfüllen? Um das zu klären, gab der Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Technologie eine Studie in Auftrag, die vom Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) bearbeitet wurde. Dieses Büro wird zurzeit vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT betrieben. Ulrich Riehm ist Diplom-Soziologe am KIT und leitet die Studie „Postdienste und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien“ zur Entwicklung des Briefmarkts. Zusammen mit seinem KIT-Kollegen Knud Böhle und weiteren Fachleuten hat sich der Wissenschaftler die Lage des Briefmarkts angeschaut und nach alternativen Handlungsoptionen gesucht. Die Ergebnisse präsentierten sie im März dieses Jahr dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Bundestag. Radio KIT Redakteurin Maria Pokorny hat sich mit Ulrich Riehm über das Projekt unterhalten.
Beitrag von Maria Pokorny
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Die Roboter, die wir rufen
Wissenschaftler debattieren unsere Vorstellungen vom Roboter der Zukunft
Künstliche Intelligenz ist zum Schlagwort für all das geworden, was uns bei der Beobachtung des rapiden technischen Fortschritts unserer Zeit Angst macht. Die Angst davor, dass die Technik, und mit ihr technische Apparate wie der Roboter, besser und effizienter arbeiten als wir Menschen und uns so in naher bis ferner Zukunft überflüssig machen. Eine Vision, die in Literatur und Film seit jeher bedient wird. Radio KIT Reporterin Jennifer Warzecha hat sich dem Mythos angenähert und dabei Erstaunliches über die Angst vorm Roboter als Helfer und Ersetzer des Menschen erfahren. Sie hat mit Prof. Dr. Tamim Asfour, dem Erbauer des humanoiden Roboters Armar und Leiter der Forschungsgruppe Humanoide Robotik am KIT, sowie Bianca Westermann, Medienwissenschaftlerin an der Ruhr-Universität Bochum, und Rudolf Seising, Wissenschaftshistoriker an der Universität Jena, über unsere Vorstellungen vom Roboter der Zukunft gesprochen.
Beitrag von Jennifer Warzecha
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