Julia Engelmann beim Poetry Slam 2013 (Bild: Campus TV Bielefeld)
„Eines Tages werden wir alt sein“
Generation der Konjunktive
Eine Zeile aus dem „Reckoning Song“ des israelischen Folk-Rock-Sängers Asaf Avidan hat sich die Bielefelder Psychologie-Studentin Julia Engelmann als Leitmotiv ihres Poetry Slams im Sommer vergangenen Jahres ausgesucht. Mit 5 Millionen sechshunderttausend Klicks ist das Video ihres Auftritts inzwischen zu einem medialen Selbstläufer im Netz geworden. Tatsächlich trifft ihr Text millimetergenau das Lebensgefühl der Bachelor-Master-Generation: „Ich denke zu viel nach, ich warte zu viel ab, ich nehm mir zu viel vor und ich mach davon zu wenig. Ich halte mich zurück, ich zweifle alles an, ich würde gern so viel sagen, aber bleibe meistens still, ich würde gern so vieles tun, meine Liste ist so lang, ich werde eh nicht alles schaffen, also fang ich gar nicht an.“ Julia Engelmanns Text ist der authentische Ausdruck einer Generation, die am Überangebot der Möglichkeiten leidet und der der Mut fehlt mal wirklich alles auf eine Karte zu setzen: „Unser Leben ist ein Wartezimmer, niemand ruft uns auf! Eines Tages werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können und die Geschichten, die wir dann erzählen werden, werden traurige Konjunktive sein“. Das geht unter die Haut, das muss man einfach gehört haben.
Beitrag von Julia Engelmann
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Kurze Wege im Regal-Labyrinth
Radio KIT Abenteuer Gründung
Die Tage, in denen man planlos im Baumarkt umherirrt, könnten bald gezählt sein. Mit der Software-Lösung „Bautique“ will eine Gruppe von KIT-Existenzgründern für ultrakurze Wege im Baumarkt sorgen. Das funktioniert mit der Indoor-Navigation: per Smartphone oder IPad navigieren die Kunden auf direktem Weg zum Gesuchten. Zusätzlich werden ihnen weitere Artikel empfohlen. Der virtuelle rote Faden durchs Regal-Labyrinth soll auch den Mitarbeitern des Marktes helfen. Denn wenn sie nicht mehr als Wegweiser dienen müssen, werden sie künftig mehr Zeit für die Beratung ihrer Kunden haben. Geht es nach den Gründern Constantin Scholl und Julius Albrecht, wird dieser Indoor-Routenplaner bald auch in anderen Segmenten des Einzelhandels wie Drogerien oder Lebensmittelmärkten zur Verfügung stehen.
Beitrag von Judith Böseke
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Tafel unter dem Altar
Erste Karlsruher Vesperkirche
Mitten in der kalten Jahreszeit haben sich in der Johanneskirche am Werderplatz mehr als 300 Karlsruher und Karlsruherinnen vier Wochen lang ehrenamtlich für Obdachlose und ganz allgemein für einsame und hilfesuchende Menschen engagiert. Zu einem symbolischen Preis von einem Euro gab es vom 9. Januar bis zum 12. Februar für alle ein warmes Mittagessen und ein Vesperpaket. Neben dem Essen wurden Sozialberatungen, kostenlose Friseurbesuche und selbst eine tierärztliche Betreuung für Haustiere angeboten.
Beitrag von Jennifer Warzecha
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Futurissimo
Radio KIT Buchtipp für den März
Marcel Langer, Student der Physik und Redaktionsmitglied bei KIT, ist Science Fiction Aficionado. Nach dem Buch gefragt, das ihm im Augenblick durch seine schlaflosen Nächte hilft, fällt ihm ein Band mit Kurzgeschichten ein: Twenty-First Century Science Fiction, 34 atemberaubende Geschichten aus einer Zukunft im Quadrat, herausgegeben von David G. Hartwell und Patrick Nielsen Hayden. Sein Favorit, „Algorithms For Love“ von Ken Liu.
Beitrag von Britta Hagemann
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