Li Xuemei, die Frau des chinesischen Whistleblowers Zhao Lianhai wird 2010 von Polizeibeamten mit Gewalt daran gehindert, am Prozess gegen ihren Mann teilzunehmen. Zhao Lianhai hatte sich für die Opfer der durch Melamin verseuchten Milch eingesetzt. (Bild: Andy Wang)
Zensur, Folter, Hinrichtungen
Colloquium Fundamentale des ZAK thematisiert Menschenrechtsverletzungen in China
Nichts hat sich wirklich verbessert in China unter der Führung von Xi Jinping. Nach wie vor werden die Menschenrechte mit Füßen getreten: Zensur, willkürliche Verhaftungen, Folter und körperliche Gewaltanwendung, Zwangsräumungen und Vertreibungen, extensiver Gebrauch der Todesstrafe, die Liste ist lang und angesichts der enormen wirtschaftlichen Bedeutung des Landes gibt es im Westen eine fatale Tendenz, alle Augen fest zuzudrücken. Das war die Botschaft des Sprechers der Amnesty International China-Ländergruppe, Prof. Dirk Pleiter am vergangenen Donnerstag auf dem Campus Süd. Die Veranstaltung war Teil des Colloquium Fundamentale des Zentrums für Angewandte Kulturwissenschaft (ZAK), das sich im laufenden Semester unter dem Titel „Reich der Mitte - Quo vadis“ mit der Rolle Chinas in der Weltgesellschaft beschäftigt. Gemeinsam mit dem in Beijing geborenen Journalisten Shi Ming zeichnete Prof. Pleiter ein düsteres Bild der Lage der Menschrechte in China. Er sehe trotz der enormen Intensivierung der Handelsbeziehungen keine Verbesserung. Prof. Pleiter fordert eine konkrete Menschenrechtspolitik, das heiße nicht nur Sonntagsreden sondern Maßnahmen, die eine tatsächliche Verbesserung der Menschenrechtslage in China ermöglichen. Dabei richtete der Vertreter von Amnesty International seinen Apell direkt an die Politik. Die wirtschaftliche Kooperation müsse durch Übereinkünfte über die Einhaltung der fundamentalen Menschenrechte begleitet werden. Das Gespräch mit Prof. Pleiter führte Jennifer Warzecha. Den aktuellen Amnesty International Bericht zu China gibt es hier.
Interview von Jennifer Warzecha
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It’s the money stupid!
Die Finanzierungsfrage auf der COP21
Halbzeit bei der Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Es gibt noch eine Vielzahl strittiger Fragen, die bis zum Freitag gelöst werden müssen. Eine ist die Frage, wer die Kosten für die Decarbonisierung der Weltwirtschaft letztlich zu tragen hat. Dies sei gleichzeitig eine Gerechtigkeitsfrage, meint Prof. Armin Grunwald, KIT-Experte für Nachhaltigkeit. Die reichen Länder verursachten mehr als die Hälfte der Treibhausgase weltweit. Aus diesem Grund sollten sie auch die Finanzierung des Klimaschutzes übernehmen.
Interview von Joshua Bayless
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Harlem Groove
Insidertipp New York
Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Edgecombe Avenue Nr. 555 im Norden Harlems ein Treffpunkt für Jazz-Aficionados. Jeden Sonntag öffnet dort die Hausherrin Marjorie Eliot ihr Wohnzimmer für Gäste aus aller Welt und bietet mit ihren zahlreichen Musikerfreunden eine Jazzsession der besonderen Art. Ihre Konzerte sind inzwischen legendär. Radio KIT Reporterin Heidi Müller hat auf ihrem letzten New York Trip einen Sonntagnachmittag bei Marjorie verbracht.
Beitrag von Heidi Müller
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Stricken für den guten Zweck
Wollwerk feiert Dreijähriges
Seit drei Jahren gibt es jeden Donnerstag in der Kussmaulstraße 72 einen Stricktreff. Seniorinnen stricken Mützen, Schals und was man sonst noch aus Wolle herstellen kann. Dahinter steht das Projekt „Wollwerk“ der Karlsruher Hochschulgruppe Enactus. Die Studierenden verkaufen die Strickprodukte direkt, über einen Onlineshop und auf dem Weihnachtsmarkt. Der Erlös der Wollprodukte geht an soziale Einrichtungen wie den Kinderhospizdienst Karlsruhe, der sterbenskranke Eltern und Kinder begleitet. Jennifer Warzecha berichtet.
Beitrag von Jennifer Warzecha
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Jede Menge Pädagogik gefragt
Die Rolle der Schulen in der Flüchtlingskrise
Auf die Schulen in unserem Land kommen neue Herausforderungen zu. Unter den Flüchtlingen sind viele Kinder und Heranwachsende, die möglichst rasch in das Schulsystem integriert werden müssen. Mehr Lehrer allein aber werden das Problem nicht lösen. Damit vor allem der Spracherwerb möglichst zügig klappt, braucht es auch neue, direktere Formen der Pädagogik. Radio KIT Reporterin Heidi Müller hat mit einem Schulleiter gesprochen.
Interview von Heidi Müller
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Wie finde ich ein Praktikum?
KIT-Start für Internationale Studierende
Wo finde ich das richtige Praktikum? Wie bewerbe ich mich und was ist dabei zu beachten? Was sollte in einem Motivationsschreiben stehen? Für internationale Studierende sind diese Fragen ganz besonders schwer zu beantworten. In der neuen Ausgabe von KIT-Start, der Infothek für internationale Studierende, gibt mit Dr. Katrin Schneider-Özbek eine Expertin für interkulturelle Kompetenz wertvolle Tipps für die Praktikumssuche.
Beitrag von Joshua Bayless
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900 Stunden Deutsch
Sprachkurse für Flüchtlinge
Das Trainingsinstitut Runne in Bretten arbeitet am Abbau von Sprachbarrieren. Ohne den raschen Erwerb des Deutschen muss die Integration von Flüchtlingen scheitern. Um das hinzukriegen braucht man pro Person durchschnittlich 900 Stunden Deutschunterricht. In Bretten wir dieser abgestimmt auf den Alltag der Frauen erteilt. Sie haben in der Regel schon Kinder, die sie betreuen müssen. Die Frauen besuchen den Kurs deshalb vormittags. Abends gibt es Kurse für Männer. Radio KIT Reporterin Jennifer Warzecha hat die Einrichtung besucht.
Interview von Jennifer Warzecha