In Afghanistan ist Gewalt gegen Frauen zur Pandemie geworden, sagen die Vereinten Nationen (Bild: Deutsche Welle)
"Gehe ich zurück, töten sie mich"
Die afghanische Journalistin Arifa Baharat sucht Asyl in Deutschland
Die Menschenrechtslage in Afghanistan ist immer noch katastrophal. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das Land einschlägige internationale Konventionen inzwischen verabschiedet hat. Insbesondere die Frauen sind wachsender Gewalt ausgesetzt. Die UN-Sprecherin für die Frauenrechte Phumzile Mlambo-Ngcuka spricht gar von „allgegenwärtiger“ Gewalt gegen Frauen in Afghanistan. Hinzu kommen jüngste militärische Erfolge der Taliban, die nach dem weitgehenden Rückzug der ISAF-Truppen auch das einst von der Bundeswehr geschützte Kundus einfach überrennen konnten, wobei es bei der Bombardierung eines von der NGO „Ärzte ohne Grenzen“ betriebenen Krankenhauses am 3. Oktober zu schweren Kriegsverbrechen kam. Selbst der Gouverneur der Provinz erklärte sich nach diesen Ereignissen für „kriegsmüde“ und gab an, er wolle am liebsten nach Deutschland auswandern. Vor diesem Hintergrund ist die gegenwärtige Diskussion über die Frage, ob man Afghanistan zu einem sicheren Herkunftsland erklären kann schlicht absurd. Radio KIT hatte Gelegenheit, im Karlsruher Menschenrechtszentrum die afghanische Journalistin Arifa Baharat zu treffen. Sie lebt gegenwärtig in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Wössingen bei Karlsruhe und wird von der örtlichen Amnesty-International-Gruppe betreut. Als Journalistin für den BBC World Service und die Voice of America wurde sie von den Taliban aber auch von mit der Regierung verbundenen Warlords mit dem Tod bedroht. Als sie half, ein von religiösen Fundamentalisten ermordetes Kind zu beerdigen, wurde ihr Sohn gekidnappt und gefoltert. „Würde mein Antrag abgelehnt, und ich müsste zurück nach Afghanistan, würden sie mich töten“, vertraute Arifa Baharat der Radio KIT-Reporterin Jennifer Warzecha an.
Interview von Jennifer Warzecha
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Traut euch!
Studium mit Stipendien finanzieren
Das Studium kann man auf vielerlei Weise finanzieren. Über die Eltern, über Bafög, durch Arbeit – oder durch ein Stipendium. Stipendien werden meist von Begabtenförderungswerken vergeben. Wie der Name sagt, ist es, deren Ziel, begabte Studierende zu fördern. Im ersten Moment hört sich das abgehoben und irgendwie unerreichbar an. Es kommt aber nicht nur auf die Noten an, ganz wichtig ist auch, engagiert zu sein. Wer beispielsweise aktiv in der Fachschaft mitwirkt, hat oft bessere Chancen als ein notenmäßig sehr guter Schnellstudierer mit Tunnelblick. Leider trauen sich viele nicht sich zu bewerben, die durchaus Chancen hätten. Radio KIT möchte deshalb ermuntern: Traut euch! Eine Absage ist nichts Schlimmes, das bereitet aufs Berufsleben vor – und wenn es klappt, gibt es nicht nur Geld, sondern auch noch zusätzliche, ideelle Förderangebote. Wo ihr euch bewerben könnt, welche Fristen ihr einhalten müsst, und was ihr erwarten könnt erklärt euch Radio KIT-Reporter Marcel Langer.
Interview von Marcel Langer
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Religion im Grünen
Der Karlsruher Garten der Religionen
Texte und Symbole der Weltreligionen auf großen schwarzen Stahlplatten, umgeben von Lavendel und sattem Grün: Das ist der „Garten der Religionen“ in Karlsruhes Südoststadt. Mitten im Gedränge der Großstadt ein Ort der Besinnung und der Begegnungen. Das Projekt der AG Garten der Religionen und des Stadtmarketings Karlsruhe bezieht sich explizit auf den Privilegienbrief des Stadtgründers Karl Wilhelm, Markgraf von Baden – Durlach. Er garantierte schon sehr früh die Religionsfreiheit der Karlsruher Bürger. Radio KIT-Reporterin Jennifer Warzecha im Gespräch mit Mirja Kon-Thederan, Mitglied des Vorstands der AG Garten der Religionen.
Jennifer Warzecha
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