Netzwerk Wissenschaft (Bild: Duncan Hull)
„Blue Sky“ & Vernetzung
Vizepräsident Prof. Detlef Löhe zum Wissenschaftsstandort Karlsruhe
Das Humboldtsche Bildungsideal ins 21. Jahrhundert übersetzt, so könnte man die bundesweit einzigartige Fusion der Universität mit dem Forschungszentrum Karlsruhe zum KIT auf den Punkt bringen. Prof. Detlef Löhe zeigte sich im Gespräch mit Radio KIT überzeugt, dass die Verbindung einer Großforschungseinrichtung mit einer Universität die Humboldtsche Einheit von Forschung und Lehre auf ideale Weise in die durch internationale Vernetzung geprägte Wissenschaftslandschaft des 21. Jahrhunderts überträgt. So habe man etwa während des Studiums Gelegenheit, in einem der weltweit größten Labore, dem Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien, mitzuarbeiten, wo es um die Messung hochenergetischer kosmischer Strahlung geht, oder seine Kreativität beim KATRIN-Experiment einzubringen, das sich auf den Spuren einer neuen Physik bewegt, oder in der KIT-Wolkenkammer die Entstehung von Wolken zu beobachten. Ohne die internationale Kooperation und die technologischen und finanziellen Möglichkeiten des KIT würde dies alles nur graue Theorie bleiben. Der KIT-Vizepräsident für Forschung und Information identifizierte aber auch neue Herausforderungen für den Wissenschaftsstandort Karlsruhe. Die alte Unterscheidung zwischen Grundlagen- und Anwendungs-Forschung erweise sich immer deutlicher als obsolet. Was heute noch Grundlage ist, könne sich morgen schon als die rettende Technologie erweisen, die beispielsweise das Gelingen der Energiewende ermögliche. Deshalb müsse auch „Blue-Sky Research“ möglich sein, wo nicht von Anfang an klar sei, wohin die Reise geht. „Das ist ein wichtiger Punkt fürs KIT, nicht alle Freiräume zuzupflastern, sondern auch genügend Luft im System zu lassen“. Das Gespräch mit Prof. Löhe führte Susanne Radosavljevic.
Interview von Susanne Radosavljevic
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Uber & Co.
Zur Rolle der Shared-Economy in der Mobilität
Das Credo aller Vertreter der sogenannten Shared-Economy lautet, dass sich der Wohlstand für alle erhöht, je mehr Ressourcen geteilt werden. Durch die verstärkte Nutzung von IT-Technologien auch im Bereich der Mobilität verändert das Konzept in letzter Zeit unübersehbar das Leben in den Städten. Anbieter von Sharing-Plattformen, wie „Stadtmobil“ oder der höchst umstrittene Online-Vermittlungsdienst für Fahrdienstleistungen „Uber“ haben einen wachsenden Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. David Bethge sprach mit dem Mobilitäts-Experten Dr. Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen.
Interview von David Bethge
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Participatory Sensing
Handy-App ermöglicht Karten für Feinstaubbelastung
Jedes Handy eine eigene Messstation, das steckt hinter dem neuen Buzz-Wort „Participatory Sensing“. Wenn viele messen, lässt sich aus den vielen Einzelmessungen eine hochauflösende Karte erstellen. In diesem Fall über die Feinstaubbelastungen, die erwiesenermaßen zu einem starken Anstieg der Atemwegserkrankungen geführt haben. Bisher gab es nur ganz wenige Messstationen, mithilfe einer von KIT-Informatikern entwickelten App wird potentiell jedes Smartphone die Belastungen vor Ort messen können. Constanze Schöning im Gespräch mit Vincent Diener. Ein Experteninterview aus der Reihe „WMK funkt“ von Studierenden des Studiengangs Wissenschaftskommunikation des KIT.
Interview von Constanze Schöning
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