Magisches Licht – dem LED Licht gehört auch im Wohnbereich die Zukunft (Bild: Siluet)
Lichtzauber
LED-Beleuchtungsforschung präsentiert Ergebnisse
Seit Ende Juni steht der schwarze Kubus vor der Bibliothek am Haupteingang des Campus-Süd. Wer ihn betritt, fühlt sich unvermittelt in Wohnwelten der Zukunft katapultiert. Was modernen Autos schon seit geraumer Zeit ein futuristisches Flair verleiht, verzaubert nun bald auch unser Zuhause. Mit dem weichen Licht der Leuchtdioden in geometrische Formen gegossen, leicht dimm- und farblich universell anpassbar, hat die häusliche Beleuchtung endgültig das Zeitalter der Glühbirne hinter sich gelassen. Leuchtkacheln, Leuchtstäbe, leuchtende Konturen, Flächen und Griffe akzentuieren den Raum und geben ihm ein festliches Flair. Die innovativen Beleuchtungskörper - von Lampen im traditionellen Sinn kann man nicht mehr sprechen - sind das Ergebnis einer interdisziplinären Kooperation mehrerer Hochschulen in Baden-Württemberg. Im Verbundprojekt ZAFH LED-OASYS haben Architekten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz zunächst unterschiedliche Raumsituationen definiert und die dafür passenden Lichteffekte entworfen. Wissenschaftler des Lichttechnischen Instituts des KIT (LTI) und der Hochschule Ravensburg-Weingarten führten dann die entsprechenden Berechnungen und Simulationen durch. „Wir können genau bestimmen, wie und mit welcher Intensität sich das Licht ausbreitet, wo Reflexionen auftreten und welche Beleuchtungssituation sich letztlich einstellt“, sagt Simon Wendel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am LTI. Für die Wahl der Materialen und Kühlkörper sowie für die optimale Lebensdauer des LED-Chips sei es entscheidend, auch die Wärmeentwicklung zu simulieren und zu managen. Ingenieure der Hochschule Aalen fertigten schließlich die optischen Bauteile aus Plexiglas, Aluminium und Stahl an, während sich die Hochschule Esslingen um Steuerung und Elektronik kümmerte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht wenige Besucher des SILUET Schauraums würden diesen Lichtzauber am liebsten gleich mit nach Hause nehmen. Radio KIT Redakteur Frank Winkler im Interview mit Simon Wendel.
Interview von Frank Winkler
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Eigendynamik
Wie reagieren soziale Netzwerke?
Anfang des Jahres kaufte Facebook für immerhin 19 Milliarden Dollar den hauptsächlich bei Jugendlichen beliebten Kurzmitteilungsdienst WhatsApp. Beide Firmen betonten, dass sie autonom bleiben wollen und auch künftig als getrennte Unternehmen geführt werden sollen. Doch für viele User war der Zusammenschluss Grund genug, sich aktiv nach Alternativen umzuschauen. Sie befürchten, dass durch die Fusion noch mehr persönliche Daten gesammelt werden können. Und die Facebook Werbeflut könne jetzt auch auf WhatsApp überschwappen. Für die CEOs bei Facebook kam diese Reaktion der Community ziemlich überraschend. Mit aktiven Fluchtbewegungen hatte man in der Unternehmensspitze sicher nicht gerechnet. Das komplexe Beziehungsgeflecht von Usern und Anbietern in den sozialen Netzwerken ist Forschungsgegenstand am Institut für Soziologie des KIT. Im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) untersucht das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer wie ökonomische Interessen und die Bedürfnisse der Nutzer bei den digitalen Diensten gelegentlich zu handfesten Konflikten führen. Radio KIT hat mit dem Projektmitarbeiter Tilo Grenz gesprochen.
Beitrag von Maria Pokorny
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Social Cloud
Per sozialem Netzwerk zu mehr Rechenleistung gelangen
Ob die Fotos vom gemeinsamen Urlaub oder das Handyvideo der letzten Uniparty – mitterweile bieten uns zahlreiche Unternehmen wie Google oder Dropbox Speicherplatz auf ihren Rechnersystemen an, so dass wir möglichst schnell und unkompliziert Daten mit unseren Freunden teilen können. Die sogenannte Cloud macht`s möglich. Und nicht nur das: Wissenschaftler vom KIT haben ein Modell entwickelt, mit dem Mitglieder einer Plattform wie zum Beispiel Facebook weltweit ihren Freunden freie Rechner-Ressourcen zur Verfügung stellen können. Die „Social Cloud“ überträgt damit die Idee des Cloud-Computing– das Vernetzen von Rechner-Hardware zum Bündeln von Kapazitäten, etwa für aufwendige Simulationen oder das Bearbeiten von Video-Dateien – auf die sozialen Netzwerke. Noch in diesem Jahr ist ein Versuchslauf mit Testpersonen geplant. Dabei interessieren die Wissenschaftler vor allem die Themen Vertrauen, Datensicherheit und welche Marktmechanismen die verfügbaren Ressourcen möglichst effizient verteilen. Kathrin Kreusel hat sich mit Dr. Simon Caton vom Karlsruhe Research Institute am KIT über das Projekt unterhalten.
Beitrag von Kathrin Kreusel
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