In Zeiten der Massentierhaltung wachsen auch die Misthaufen (Bild: Wolfgang Pfleger)
Goldgrube im Mist
Phosphorrecycling löst Gülleproblem
Früher landete Schweinegülle noch überwiegend direkt auf den Feldern. Heute ist das wegen der Belastung der Gülle mit Umweltgiften oft nicht mehr möglich und die Exkremente landen in der Kläranlage. Und selbst für den Fall, dass die Schweinegülle noch so unbelastet ist, dass sie direkt auf den Feldern ausgebracht werden könnte, reicht dank der Massentierhaltung in vielen Regionen die zur Verfügung stehende Fläche nicht aus, um die in der Gülle enthaltenen Nährstoffe sinnvoll und umweltgerecht zu verwerten. So geht der für die Düngung von Pflanzen wichtige Nährstoff Phosphor verloren. Er muss kostspielig aus Ländern mit Vorkommen an Phosphatgestein wie China oder Südafrika importiert werden. In absehbarer Zeit aber werden diese Reserven verbraucht sein. Ein Forscherteam des KIT um Dr. Rainer Schumann hat jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die wertvollen Nährstoffe aus der Gülle extrahieren und in eine transportfähige und dosierbare Form bringen lassen.
Beitrag von Kathrin Kreusel
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Stochern im Nebel
Optische Tarnkappe für schlechte Sichtverhältnisse
Ist die Sicht gut, tun sich die Physiker mit Tarnkappen à la Harry Potter schwer. Seit Einsteins Relativitätstheorie wissen wir, dass die Lichtgeschwindigkeit eine fixe Größe ist. Im Nebel aber reduziert sich die effektive Geschwindigkeit des Lichts. Die ideale Umgebung um gut funktionierende Tarnkappen herzustellen. In diffusen Medien breiten sich die Lichtwellen nicht mehr geradlinig aus, sondern sie prallen auf die in der Luft schwebenden Partikel. Das Grundlagenexperiment der Physiker am KIT, das vom DFG-Center for Functional Nanostructures (CFN) gefördert wurde, hat nachgewiesen, dass sich das nutzen lässt, um Gegenstände effektiv zu verstecken. Wie sich das irgendwann praktisch nutzen lässt, liegt allerdings noch im Nebel, wie Radio KIT Reporter Frank Winkler erfahren hat.
Interview von Frank Winkler
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Lauter kleine Ches
Der Radio KIT Buchtipp
Wie hat es der Marktfundamentalismus der US-Neoliberalen nur geschafft, jenseits des Atlantiks so populär zu werden? Immerhin ist ihm auch nach der von ihm verursachten Megakrise von 2008-09 ein gespenstisches Nachleben beschieden. Der amerikanische Historiker Thomas Frank gibt in seinem Buch „One Market Under God - Extreme Capitalism, Market Populism, and the End of Economic Democracy” eine überraschende Antwort auf diese Frage. In den Neunzigern übernahmen die neoliberalen Propagandisten ganz einfach die Bilder und den Sprachgestus der wilden Sechziger, Woodstock und Hippies inklusive. Unternehmer kamen plötzlich als Flowerpower Revolutionäre daher, die sich gegen die „Unterdrückung“ durch die Marktregulierer auflehnten. Trader gaben sich als Che Guevara, eroberten Wallstreet und machten den Online Aktienhandel von zuhause zum amerikanischen Volkssport.
Beitrag von Britta Hagemann
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Fahrbares Internet
Das Google-Auto kommt
In einer Reihe von Gastbeiträgen anderer Hochschulradios bringt Radio KIT diese Woche eine Sendung über das Google-Auto von "horads 88,6", dem Hochschulradio in Stuttgart. Dabei geht es um die weit fortgeschrittenen Pläne des Internet Monopolisten, sich tatsächlich auch als Fahrzeugbauer zu profilieren.
Beitrag von Heike Bader
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