Erste Hilfe für Schäden am Auto (Bild: Fotolia)
Selbstheilungskräfte
KIT-Forscher entwickeln neuartige Polymernetze
Kratzer oder Beulen am Auto sind ein Albtraum. Wenn das Blech die ersten Gebrauchsspuren zeigt, sinken Wiederverkaufswert und Prestige. Will man die Schäden reparieren lassen, kann es schnell sehr kostspielig werden. Möglicherweise haben die Leiden der Autobesitzer bald ein Ende. In Zusammenarbeit mit einem Industriepartner ist es Forschern am KIT gelungen, eine neuartige Polymerstruktur zu entwickeln. Fasern oder Moleküle werden durch eine umkehrbare chemische Reaktion zu einem Netzwerk verbunden. Das entwickelt dann sozusagen Selbstheilungskräfte und stellt nach einmal erfolgter Verformung, das heißt bei einem Riss oder einer Delle, von ganz allein den ursprünglichen Zustand wieder her. Selbstheilende Systemansätze gibt es bereits. Doch den KIT-Forschern ist es gelungen, die benötigte Zeit und die äußeren Bedingungen für die Selbstheilung zu optimieren. Durch die chemische Vernetzungsreaktion lassen sich schon bei geringer Erwärmung innerhalb weniger Minuten gute Heilungseigenschaften auslösen. Damit ist dieser Ansatz wahrscheinlich das im Moment schnellste selbstheilende System. Zudem lassen sich die selbstheilenden Eigenschaften auf viele bekannte Kunststoffe übertragen. Radio KIT Redakteurin Maria Pokorny hat mit dem Leiter der Forschungsgruppe, Prof. Christopher Barner-Kowollik, über das Prinzip der selbstheilenden Materialien gesprochen.
Beitrag von Maria Pokorny
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Power-to-Gas
Erdgas als Speicher für Sonnenstrom
Bis 2022 soll die Energiewende vollzogen sein und die erneuerbaren Energien mindestens 35 Prozent des in Deutschland benötigten Stroms liefern. Eines der Hauptprobleme, die noch gelöst werden müssen, ist die Speicherung des Stroms. Denn weder Wind noch Sonne richten sich danach, wie viel Energie wir gerade brauchen. Überschüssigen Strom in Erdgas zu „stecken“ und dann im gut ausgebauten Erdgasnetz in Deutschland zu speichern, verspricht eine gute Lösung für das Grundproblem der Energien aus Sonne oder Wind. Noch gilt diese Methode allerdings als unwirtschaftlich. Doch das soll sich bald ändern. Zu diesem Zweck koordiniert das KIT das EU-Projekt HELMETH, das sich mit der Effizienzsteigerung bei der Methangasproduktion aus Stromüberschüssen beschäftigt. Radio KIT hat mit Prof. Dimosthenis Trimis gesprochen.
Beitrag von Kathrin Kreusel
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Nationalkultur?
Radio KIT Buchtipp
Am 23. Mai 1949 ist das Grundgesetz in Kraft getreten. Was sich in den 65 Jahren seitdem in Deutschland zugetragen hat, sehen viele als Erfolgsgeschichte. Aus den Trümmern des Dritten Reichs ist eine moderne Republik gewachsen. Die Entwicklung eines Landes lässt sich aber nicht nur auf politischer und ökonomischer Ebene messen. Nicht minder wichtig ist die kulturelle Entwicklung. Dabei birgt die Auseinandersetzung mit der nationalen „Kultur“ handfeste Probleme. Angefangen bei der Frage, was denn „Kultur“ überhaupt ist. Die beiden Historiker Axel Schildt und Detlef Siegfried haben den Versuch gewagt, die kulturelle Geschichte der BRD literarisch nachzuzeichnen. Radio KIT Redakteur Amin Mir Falah verrät, was die Lektüre ihrer „Deutschen Kulturgeschichte“ lesenswert macht.
Beitrag von Amin Mir Falah
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