(Bild: Murdelta)
Religiöse Synergien
Das Projekt „Haus der Begegnungen“
„Es ist unübersehbar, es gibt ein Revival des Religiösen auch an den Hochschulen. Es scheint, als hätten die christlichen Konfessionen die Talsohle des jugendlichen Desinteresses inzwischen überwunden und befänden sich wieder im Aufwind. Das äußert sich sicher nicht im regelmäßigen sonntäglichen Kirchenbesuch, moderne jugendliche Religiosität ist dafür viel zu individualistisch ausgeprägt. Aber auch der wachsende Einfluss so genannter Frei- oder Pfingstkirchen zeigt, es gibt eine verstärkte Nachfrage nach dem, was man spirituelle Angebote nennt. Über die Gründe kann man spekulieren. Möglicherweise hängen sie mit dem rapiden Attraktivitätsverfall des politischen Engagements zusammen oder auch ganz einfach mit einer permanenten psychischen Überforderung durch die Leitungsanforderungen der Bachelor-Master-Welt. Aber auch die Globalisierung trägt dazu bei. Die Begegnung mit Muslimen, die ihre Religiosität noch sehr viel selbstverständlicher leben, erzeugt bei vielen zumindest eine gewisse Nachdenklichkeit. Wie die Debatten über Beschneidung oder Kopftuch gezeigt haben, bedeutet dieses Erleben unterschiedlicher religiöser Lebensstile aber zugleich eine Herausforderung für die großen monotheistischen Kirchen. Mit dem Projekt eines „Hauses der Begegnungen“ versuchen die unterschiedlichen religiösen Hochschulgruppen auf dem Campus dieser Herausforderung gerecht zu werden und religiöse Synergien zu erzeugen. Noch besitzt dieses neueste „House“ des KIT nur ein „Raum der Stille“, aber zumindest virtuell ist es schon heute eine interreligiöse Begegnungsstätte. Im Gespräch mit Radio KIT erläutern Frau Dr. Friederike Maier, Andreas Gutmann und Mesut Pelanci, was geplant ist.
Interview von Stefan Fuchs
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Hilfe in der Klausur?
Religion und Studium
„Wer im 3. OG der 24-Stunden-Bibliothek des KIT schon mal Muslime beim Beten beobachtet hat, ist unwillkürlich beeindruckt von der Konzentriertheit, mit der junge Menschen hier ihren religiösen Verpflichtungen nachkommen. Fünfmal am Tag verabschieden sich gläubige Muslime vom Getriebe des Lernalltags und widmen sich einer jenseitigen Instanz. Und auch einige junge Christen entdecken, dass überlieferte oder auch ganz persönliche religiöse Rituale, die fröhliche Gemeinschaft mit Gleichgesinnten bei der nächsten Klausur durchaus förderlich sein können. Radio KIT Redakteurin Jennifer Warzecha hat sich auf dem Campus umgehört, wie gläubige Studierende den Zusammenhang von Studium und Religion erfahren.
Beitrag von Jennifer Warzecha
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Gemeinderat mit 24
Gespräch mit dem Juso Niklas Horstmann
Er kommt aus Bielefeld, ist Wirtschaftsingenieur und promoviert zurzeit am KIT. Niklas Horstmann ist ein Beispiel für politisches Engagement nach überliefertem Muster. Bereits während des Grundstudiums hat er sich bei der Juso Hochschulgruppe engagiert und so beispielsweise auch an den Arbeiterinnenlieder-Schlonzes teilgenommen, die inzwischen integraler Bestandteil der Campus-Kultur sind. Der Sprecher der Juso-Hochschulgruppe ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft für Bildung“ der SPD Karlsruhe und kandidiert jetzt mit gerademal 24 für den Karlsruher Gemeinderat. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende und Bildungsgerechtigkeit stehen ganz oben auf seiner Todo-Liste. Radio KIT Redakteur Frank Winkler hat mit dem Jungpolitiker gesprochen.
Beitrag von Frank Winkler
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