Ausbruch des Gunung Kelud im Osten Javas (Bild: Deri Maulana)
Kühlende Vulkane
Klimatologen weisen bremsende Wirkung von Vulkanausbrüchen auf die Klimaerwärmung nach
Lange Zeit konnte man den Einfluss von Vulkanausbrüchen auf das Weltklima nur vermuten. So wurde der Ausbruch des Vulkans Laki auf Island in den Jahren 1783 bis 84 für kalte und verregnete Sommer in Mitteleuropa verantwortlich gemacht, die zu Hungersnöten führten und letztlich den Volksaufstand gegen die Bourbonen in Frankreich auslösten, der als Französische Revolution in die Geschichte eingegangen ist. Der Ausbruch des indonesischen Tambora führte 1816 im Nordosten Amerikas und im Westen und Süden Europas zu einem ungewöhnlich kalten Jahr ebenfalls mit Missernten und Hungersnöten. Die Messkampagne des „Caribic Flying Observatory“ bringt nun wissenschaftliche Gewissheit. Seit Dezember fliegt der am KIT entwickelte Messcontainer regelmäßig auf Linienflügen der Lufthansa in der für die Klimaerwärmung so wichtigen Schicht oberhalb 6 Kilometer Höhe mit. Kombiniert mit Lasermessungen von Staubpartikeln von einem Satelliten aus ergeben die Messungen jetzt für die Zeit zwischen 2008 und 2011 einen spürbaren Kühlungseffekt durch die Eruptionsfahnen von Vulkanen. In dieser Zeit war es zu einer Häufung von Ausbrüchen vor allem im tropischen Gürtel der Erde gekommen, wo die herausgeschleuderten Gase und Partikel die größten Chancen haben, sehr große Höhen zu erreichen und dort auch über längere Zeit zu verweilen. Sie reflektieren das Sonnenlicht und tragen verstärkt zur Wolkenbildung bei. Auf zwischen 5 und 10% wird die Bremswirkung der Vulkaneruptionen auf den allgemeinen Trend zur Klimaerwärmung von den Wissenschaftler in einem jetzt im Fachjournal „Nature Communications“ erschienenen Artikel eingeschätzt. Also vergleichsweise gering und keineswegs geeignet, den Generaltrend der Klimakatastrophe wesentlich zu beeinflussen. Überhaupt werde die Aussagekraft der globalen Temperaturdurchschnittswerte überschätzt, meint der Klimatologe und Mitautor Dr. Andreas Zahn, „die Erde erwärmt sich sehr ungleichmäßig in der Arktis beispielsweise schneller als in den Tropen“.
Interview von Stefan Fuchs
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Erneuerbar chemisch speichern
Methan-Produktion aus Ökostrom
Was macht man mit dem Solarstrom wenn er wie in diesem heißen Sommer sehr viel üppiger fließt, als er verbraucht werden kann. Von Speicherseen bis zur Batterie im E-Mobil gibt es viele Konzepte, das Problem der Vorratshaltung von Ökostrom zu lösen. Mit der Pilotanlage DemoSNG wurde jetzt erstmals ein chemisches Speicherverfahren umgesetzt. Der überflüssige Ökostrom wird mit einem Wirkungsgrad von 60 Prozent in Methan umgewandelt. Das kann dann ganz einfach in das bestehende Gas-Netz eingespeichert werden. Ein Experteninterview aus der Reihe „WMK funkt“ von Studierenden des KIT-Studiengangs Wissenschaftskommunikation.
Interview von Jo-Lukas Hoffmann
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Digitale Heinzelmänner
Wann kommen die humanoiden Roboter
Die Roboter haben ihre festen Stellplätze in den Fabrikhallen verlassen, wo sie fleißig Autoteile und anderes zusammenschweißten. Die neue Generation wird Einzug halten in unseren Haushalten, in Krankhäusern und Pflegeheimen. Dafür brauchen sie jede Menge neue Fähigkeiten, die sie gerade mühsam erlernen. Kira-Maria Hetberg im Gespräch mit dem Robotiker Dr. Nikolaus Vahrenkamp vom Institut für Anthropomatik. Ein Experteninterview aus der Reihe „WMK funkt“ von Studierenden des KIT-Studiengangs Wissenschaftskommunikation des KIT.
Interview von Kira-Marie Hetberg
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